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Danken wir dem Herrn!

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Brief an den Orden zu Beginn des neuen Sexenniums

Danken wir dem Herrn!

Prot. Nr. 00380/19

EINFÜHRUNG

1. Gerne beginne ich diesen Brief mit einer schlichten Einladung: Danken wir dem Herrn!

Dieses kleine Sätzchen braucht man immer wieder. Einer unserer Mitbrüder pflegte diesen Satz zu wiederholen, wenn man bei einem Gespräch, bei einer Begegnung oder bei einem Meinungsaustausch ans Ende gekommen war. Er sagte es immer, auch wenn die Diskussion eher hitzig gewesen war. Wegen seines hitzigen Charakters wurde sein Gesicht dabei knallrot. Ganz unabhängig davon, ob man sich einig geworden war oder ob die Meinungen auseinander klafften, ob so oder so, er gab unvermeidlich seine unvermeidliche Schlussfolgerung zu hören: Danken wir Gott!

2. Mir scheint, dass in dieser Art und Weise zu sein und sich auszudrücken etwas Charakteristisches der Erfahrung des hl. Franziskus aufscheint, gleichsam ein Echo darauf, wie Franziskus immer wieder in das Lob auf Gott ausbrechen konnte. Er wurde sich immer mehr bewusst, dass Gott mit ihm in seinem Leben grosse Dinge gewirkt und für die kommende Zeit noch grössere Versprechen in Aussicht gestellt hatte. Darum konnte Franziskus nicht anders, als immer wieder zu bekennen, dass der Höchste, der Allmächtige ein guter Herr ist: Er ist jegliches Gut, das ganze Gut, das höchste Gut, dir gilt unsere Anerkennung[1]!

3. Im Übrigen ist es Maria selber, die Mutter des Erlösers, die gebenedeite Jungfrau, die uns jeden Tag zum Danken und zum Loben hinführt, die uns einlädt den Herrn für die grossen Taten, die er an uns, an den Brüdern Gottes und an seinem Volk getan hat, zu lobpreisen. Sie ist es auch, die uns anregt, aus der Tiefe des Herzens zu danken, ein Herz, das jubelt in Gott, unserem Retter. (vgl. Lk 1,46-55).

4. In öfter wiederaufgenommenen Äusserungen seines Lehramts lädt Papst Franziskus uns ein, dankbar an das Vergangene zu denken, damit wir uns in aller Entschiedenheit für die Zukunft öffnen und so die Energie wieder entdecken, mit der wir uns leidenschaftlich auf unseren jetzigen Weg, auf unsere Geschichte, auf die Geschichte des Ordens und der Kirche[2] eingelassen haben. So wird unser ganzes Leben ein Gelobt sei[3], das die Freude verspüren lässt, wenn wir anerkennen, wie gut der Herr gegenüber denen sich verhält, die ihn und sein Evangelium annehmen[4].

5. Unter den neueren Ereignissen - wir erwähnen sie mit grossem Respekt - zählt unzweifelhaft die Feier des 85. Generalkapitels (26. August - 15. September 2018). Es hat den Punkt gesetzt zum Weg unseres Ordens im letzten Sexennium und hat den Weg eröffnet, auf dem wir mit Entschiedenheit den Weg unter die Füsse nehmen, der uns in den kommenden Jahren führen wird. Somit ist der Augenblick gekommen, wo wir die Hinweise, die von den Arbeiten des Kapitels herkommen, aufnehmen. Nicht vergessen wollen wir dabei die Hinweise, die uns Papst Franziskus anlässlich der Audienz vom 14. September 2018[5] gegeben hat.

I. RATIO FORMATIONIS

6. Nach dem Rechenschaftsbericht des Generalministers Br. Mauro Jöhri und der Wahl des neuen Leitungsteams war nach der Agenda des Kapitels das zentrale Thema das Studium und die Zustimmung zur Ratio Formationis Ordinis. Dieses Thema war in den vorangegangenen Jahren umfassend vertieft worden; der ganze Orden hatte intensiv mitgearbeitet; die Ergebnisse wurden im Instrumentum Laboris von der zuständigen Kommission zusammengefasst. Zu Beginn des Kapitels war eine gewisse Spannung spürbar; sie ging von der Überlegung aus, dass die vorgelegten Themen und die verschiedenen Sensibiliäten dazu führen könnten, dass ein gewisse Spaltung innerhalb unseres Ordens zu Tage träten. Die Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet, denn die gemeinsame Erarbeitung macht es greifbar, dass sich ein gemeinsames und durchaus bezeichnendes Empfinden in diesem Themenbereich ergibt.

a) Gemeinsamkeit über die Werte, die in der Ratio aufgeführt werden.

7. Im Lauf der Kapitelsarbeiten hatte jeder Kapitulare viele Gelegenheiten zu intervenieren - bei diesem und auch bei anderen Themen -, keinem wurde das Wort abgeschnitten oder die Zeit beschränkt; die Interventionen waren angemessen und konstruktiv, die Verhandlungen entwickelten sich in einer offenen Atmosphäre und respektierten in aller Demut das Empfinden aller Brüder. Allein schon diese Feststellungen zeigen, in welch gutem Klima das Kapitel tagte. Wir müssen anerkennen, dass auch das ein wahres Geschenk Gottes ist; gelegentlich gehen wir auch ganz anders miteinander um!

8. Aber das Wichtigste, das sich in aller Klarheit gezeigt hat, war es, dass der Orden vom einen Ende der Erde zum andern Ende in aller Entschiedenheit seine Werte festhält, die unsere Identität und unsere Berufung als Kapuziner charakterisieren, den Ruf. Nämlich, das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nach der Art unserer Berufung zu leben. Mir wurde eindeutig bewusst, dass diese Gemeinsamkeit nicht allein die Frucht einer einfachen, intellektuellen Kenntnis unserer Regel und unserer Konstitutionen sein kann, sondern dass es um ein gemeinsames „Erspüren“ geht, das Leben ist, das das Innerste erfasst, das Nachfolge ist, das intimes Verlangen meint und den Auftrag, dem Ruf des Herrn in authentischer Weise Raum zu geben. Ich möchte festhalten, dass es sich dabei um einen Kraftzentrum handelt und um ein Motiv dafür, dass wir voll auf den Weg vertrauen, auf den der Herr uns und den Orden in der nächsten Zukunft senden wird.

9. Wir müssen jedoch alle zugeben, dass zwischen dem Ideal und der Realität, zwischen echten Wünschen und der konkreten Umsetzung ins Leben, immer eine kleinere oder grössere Kluft sich auftut. Der hl. Paulus gibt uns dazu eine glänzende Beschreibung und Erklärung: „Ich weiss nämlich, (…) Das Wollen ist bei mir vorhanden, aber ich vermag das Gute nicht zu verwirklichen; Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das vollbringe ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, dann bin nicht mehr ich es, der es bewirkt, sondern die in mir wohnende Sünde. Ich stosse also auf das Gesetz, dass in mir das Böse vorhanden ist, obwohl ich das Gute tun will“ (Röm 7,18-21).

10. Auch wir befinden uns oft in einem ähnlichen Widerspruch: Wir sind ganz sicher ehrlich, wenn wir den Wunsch in uns tragen, die Antwort auf den Herrn bis in unser tiefstes Wesen zu ergreifen und wenn wir uns dann voll dafür einsetzen; aber dann entdecken wir, dass wir zerbrechlich sind und kaum oder gar nicht auf Gottes Anruf geantwortet haben, dass wir jeden Tag ganz von Vorne beginnen müssen. Es fehlen auch nicht Situationen, in denen Enttäuschung und Entmutigung überhand nehmen. Auf welchem Weg kommen wir aus dieser Sackgasse? Wiederum kann der hl. Paulus den Weg weisen: „Dank aber sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn“ (Röm 7, 25).

11. Genau deswegen, weil wir uns sicher sind, dass der Herr sich nicht als ein untätiger Beobachter unserer Stärken und unserer Schwächen verhält, sondern sich uns als einfaches Vorbild gibt, das wir nachahmen sollen. Er steht uns jeden Tag zur Seite und er ist es, der uns zu denen macht, wie er sie sich wünscht; wir können täglich unseren Weg von Neuem unter diüsse nehmen: wir haben vor uns noch ein grosses Wegstück, das wir gehen sollen, wir wissen alle darum und finden uns geeint vor in den Werten, die unsere charismatische Identität ausmachen. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass wir diese Werte noch entschiedener verwirklichen. Gott wird es wissen, wie er uns getreu und wirksam führt.

b) Bereinigung und Publikation der Ratio

12. Die Kapitulare haben mit ihren Interventionen dazu beigetragen, dass der Text der Ratio, wie er in den Jahren der Erarbeitung formuliert wurde, in einigen Punkten angereichert und verbessert werden konnte. Die Ratio erfuhr aufs Ganze eine positive Aufnahme; das Kapitel hat jedoch verlangt, dass eine damit beauftragte Kommission sie vervollständige und die gemachten Vorschläge einarbeite. Diese Kommission ist bereits an der Arbeit und beabsichtigt, den definitiven Text mit den eingearbeiteten Beiträgen der Kapitulare bis in einem Jahr dem Generalminister und seinem Rat zu übergeben. Die Ratio kann dann definitiv approbiert und den Brüdern für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt werden.

13. In dieser Hinsicht hat der Generalrat beschlossen, die kleine Kommission bestätigt, die er für diese letzte Redaktion des Textes vorgesehen hatte. Die Kommission hat sich bereits an die Arbeit gemacht und sieht vor, den Text, den sie nach den Anweisungen des Kapitels überarbeitet hat, im September/Oktober dieses Jahres abzugeben. Es gibt also berechtigte Hoffnung, dass wir am Ende dieses Jahres die Ratio Formationis Ordinis an alle werden übergeben können (vgl. Motion 1. 1).

c) Die Anwendung der Ratio in den verschiedenen Ordensgebieten

14. Die gemeinsamen Werte unserer Berufung und unseres Lebens, von denen wir alle in gleicher Weise geprägt sind, müssen sich dort realisieren, wohin wir gerufen sind, zu leben und Zeugnis zu geben. Wie es Br. Mauro in seinem Rechenschaftsbericht festgehalten hat und wie es die statistischen Zahlen eindeutig belegen, werden die Axen der Katholischen Kirche ihr Zentrum nicht mehr im Westen, vor allem nicht mehr in Europa, haben: in der westlichen Welt sind die Gesellschaften meistens durch und durch säkularisiert, wir könnten auch sagen entchristlicht, wobei die Zahlen der Priester- und Ordensberufe sich in einer markanten Abwärtsbewegung befinden. In Asien und Afrika ist die Lage gerade umgekehrt. Dort nimmt der Orden zahlenmässig signifikant zu und kann den Rückgang der anderen Gebiete fast ausgleichen. Daraus ergibt sich logisch und mit einer gewissen Notwendigkeit, dass die Werte, die von allen geteilt und angenommen sind, sich konkret in verschiedene Traditionen entfalten müssen, und das auf Grund verschiedener Situationen und Kulturen, in die wir eingebunden sind und von denen unser Leben und das Leben der Leute geprägt ist.

15. Es steht deshalb in der Verantwortung jeder Konferenz und Zirkumskription, eigene Projekte zu erarbeiten. Dabei muss auf Folgendes geachtet werden: Es geht nicht darum, unsere charismatische Identität und die Werte unserer spezifischen Berufung - ohne genügende Unterscheidung -auszutauschen mit Elementen, die den verschiedenen Kulturen eigen sind. Es geht darum, in den verschiedenen Kulturen authentisch die Modalitäten zu leben, durch die die evangelischen Werte unseres Ordens garantiert sind. Wir nehmen ihre guten Inhalte auf „enttarnen“ ihre fraglichen Aspekte, die man allenfalls nach dem Willen Gottes korrigieren sollte, wobei wir durch das Zeugnis unseres evangelischen Lebens die Gute Nachricht einbringen können.

16. Das ist für den ganzen Orden eine wichtige und begeisterungsfähige Herausforderung. Mit der aktuellen Entwicklung der Berufungen in gewissen Gebieten unser Welt, die so ganz anders sind als die, die in der Vergangenheit unsere Aufmerksamkeit gelenkt haben. Es wird nötig sein, um die Kraft des Heiligen Geistes zu bitten. Er soll uns in dieser Herausforderung unterstützen und unsere Schritte in der Treue zu unserer Berufung leiten. In den kommenden Jahren werden wir uns bemühen, mit den Mitgliedern des Internationalen Rates für Ausbildung zu erarbeiten, in welcher Weise wir den Ausbildungsprozess effizient begleiten und in jeder Konferenz die Ratio Formationis in ihrer Durchführung fördern können (vgl. Motion 1. 2).

II. DER ORDEN IN EUROPA

17. Ich darf annehmen, dass wir uns alle der Situation bewusst sind, in der der Orden sich im europäischen Kontext befindet: Zur Zeit ist ein rascher zahlenmässiger Rückgang festzustellen. Von diesem verschont ist zum Teil Osteuropa; für Osteuropa rechnet man nicht mit einer Umkehr der Situation. Rein menschlich betrachtet geht es da um eine Situation, die zu bedauern ist; aber in der Optik des Glaubens ist es eine Tatsache, die - wenn auch ganz unüblich - von uns eine Antwort erfordert, die unsere Verantwortung mit einbezieht. Wir stützen uns dabei auf die Gewissheit, dass unser Charisma und seine Zukunft im Reich Gottes begründet sind.

18. Der Orden hat bereits in den vergangenen Jahren verschiedene Initiativen vorangebracht; es waren Versuche auf neue Situationen zu reagieren; es gibt bereits kleine Anzeichen, dass Leben und Authentizität stärker werden. Diese Zeichen brauchen unsere Aufmerksamkeit und unsere Begleitung. Versichern sie uns doch darin, dass der Herr noch immer am Wirken ist. Unser Charisma verfügt über viele Möglichkeiten für ein geglücktes Sich-Hineingeben in verschiedenste Situationen und für ein fruchtbares Zeugnisgeben für das Evangelium, auch in unserer säkularisierten Welt. Ich würde auch behaupten, dass genau diese unsere Welt auf uns „wartet“, wenn wir echt und in Einfachheit unsere Berufung als Mindere Brüder leben und deshalb imstande sind, „uns zur Verfügung zu stellen“. Mir scheint es mehr als einleuchtend zu sein: Der Herr stimuliert uns ganz kräftig und das ist der Grund, weswegen wir uns verfügbar machen müssen und können, denn es gibt noch viel zu tun.

19. Die neue Ordensleitung hat die eindeutige Absicht, den wiederholten einmütigen Nachfragen der Kapitulare - nach Modalitäten, die wir miteinander absprechen werden - nachzukommen: Die Revision der Konferenzen und Zirkumskriptionen an die Hand nehmen und die Zusammenarbeit zwischen den Zirkumskriptionen weiter entwickeln und das sogenannte Projekt Fraternität für Europa voranzubringen.

a) Neuordnung der Konferenzen und der Zirkumskriptionen

20. Wegen der raschen Veränderungen, die zur Zeit in Europa im Gang sind, und wegen den daraus sich ergebenden Wandel unserer Niederlassungen gab das Kapitel der neuen Leitung des Ordens die Aufgabe, zu überprüfen, wie die europäischen Konferenzen der Höheren Oberen und die Zirkumskriptionen, die sich um das Mittelmeer und den Persischen Golf anreihen, auf den Stand gebracht werden könnten. Es geht um eine notwendige Planung, die allen nachvollziehbar ist und sie drängt sich immer mehr auf; man denke etwa an die Situation der Iberischen Konferenz (CIC), auch an die prekäre Situation unserer Präsenzen in den Ländern des Mittelmeers, besonders in Griechenland und in der Türkei, aber nicht nur dort (ASMEN); das gibt auch im Bezug auf die CECOC (Länder Osteuropas) und auf die CENOC (Länder Nordeuropas) Fragen, die man vertiefen muss, besonders Fragen bezüglich der Ausbildungshäuser.

21. Unsere Konstitutionen übertragen der Verantwortung des Generalministers und seines Rates die Aufgabe, die verschiedenen Konferenzen (vgl. Konst 144,2) zu errichten. Aber ihr werdet nicht daran zweifeln, dass zumindest die Höheren Oberen der betreffenden Gebiete in die entsprechenden Überlegungen mit einbezogen werden; die Entscheidungen sind den Situationen besser angepasst, wenn alle mit ihren Beobachtungen in die Entscheidungen mit einbezogen sind; in der Logik des Glaubens und des unserer Fraternität eigenen Charismas können wir sagen: Wenn wir uns alle miteinbezogen fühlen und unseren Beitrag leisten, dann erfassen wir mit grösserer Leichtigkeit, was der Herr von uns will, und wir handeln eher gemäss seinem Willen.

22. Der zahlenmässige Rückgang hat bereits seit einiger Zeit in verschiedenen Zirkumskriptionen zu Reduktionen geführt, meist zur Vereinigung von einer oder zwei Provinzen; weitere Schritte dieser Art sind bereits im Gang und man muss solche Schritte auch für die Zukunft einplanen. Diese Schritte bringen mit sich Mühen, die man gut verstehen kann; es können dann unter uns Widerstände sich aufbauen, manchmal sind diese auch sehr prononciert. Diesbezüglich muss man die Feststellung machen, wenn auf der einen Seite die Anhänglichkeit an die eigene Provinz ein deutliches Zeichen ist für das Zugehörigkeitsempfinden und für die Liebe zu der Institution, die es uns ermöglicht hat, im Orden „geboren“ zu werden, dann kann man auf der anderen Seite nicht zulassen, dass Zirkumskriptionen, von denen manche im Lauf der Jahrhunderte zur geordneten Entwicklung des Ordens in Italien und Europa beigetragen haben, unter den veränderten Bedingungen unserer Zeit, in der wir leben, zu einem Hindernis werden, uns gegenseitig als Brüder anzuerkennen oder geradezu ein Motiv sind, uns zu weigern, uns gegenseitig als Brüder anzuerkennen. Ein solches Verhalten wäre vielmehr dazu geeignet, unsere charismatische Identität zu beschämen.

23. Wenn es uns aber gelingt, uns nicht allzu sehr von den Strukturen bestimmen zu lassen, mit denen wir ja Gefahr laufen, den Lebensatem zu verlieren; wenn wir es aber verstehen, uns den andern in Herzlichkeit zu öffnen, ob sie nun Menschen einer anderen Sprache, einer anderen Nation, Kultur oder Bildung seien, unser persönliches Leben und das Leben des Ordens wird immer Nutzen daraus ziehen. Es kann zu einer heilsamen Entwicklung beitragen, es kann zu einer gegenseitigen Bereicherung führen, ganz besonders im Kontext einer starken Verminderung der Zahl der Brüder. Darum soll niemand von euch allein im Blick auf Zahlen und Strukturen seine eigene Berufung leben: wir alle sind dazu berufen, an evangelischen Fraternitäten mitzubauen, wobei wir uns auf Strukturen abstützen, die wir immer wieder erneuern müssen: mit ihnen verfügen wir über die Möglichkeit, Gott, der uns ruft, in wirksamer Weise zu dienen.

b) Zusammenarbeiten, die bereits funktionieren und solche, die erst im Entstehen sind

24. Für die europäische Kirche und die Kirche des Westens war das XX. Jahrhundert ohne Zweifel ein Jahrhundert, das von einem eindrücklichen missionarische Aufbruch gekennzeichnet war. Es waren vor allem die Ordensmänner und Ordensfrauen, die sich in grossen Zahlen zur Verfügung stellten, nach Afrika, Asien und Amerika aufzubrechen, um das Evangelium erstmals zu verkünden an Orten, wo es wenig oder gar keine Kenntnis vom christlichen Glauben gab; sie haben viele neue kirchlichen Gemeinschaften entstehen lassen, Gemeinschaften, die heute zu lebendigen, blühenden, im Wachstum befindlichen Kirchen geworden sind.

25. Viele Kapuzinerbrüder haben das eigene Land und die eigene Provinz verlassen, um mit Enthusiasmus „in die Missionen“ zu gehen, um für das Wachstum des Reiches Gottes alles herzugeben. Und die Provinzen haben sich engagiert, diese Brüder auszusenden und für sie zu sorgen. Wenn man an den Früchten die Qualität eines Baumes erkennt, dann müssen wir - auch wenn wir alle Grenzen, die wir unserer Schwäche zugestehen müssen - festhalten, dass das Werk der Missionare wirklich erfolgreich und in verschiedener Hinsicht auch grossartig war. Ohne Zweifel hat der Herr das bewirkt, aber er stützte sich auf die aufrichtige Verfügbarkeit der Brüder, die ohne Angst aufgebrochen sind, und auf ihre Grosszügigkeit, mit der sie alles hinter sich gelassen haben. Und zudem, in unserem Innersten kann uns im Blick auf sie ein gewisser Neid packen; wir können nur noch staunen, wie unsere Brüder es verstanden haben, sich hineinzugeben, sich einzusetzen als Zeugen des Evangeliums, wobei sie sich oft aufgeopfert, in vielen Fällen ihr Opfer mit dem Märtyrertod gekrönt haben.

26. Aber warum sollen wir nicht sagen, dass dieselbe Berufung, die sie angetrieben und zu erfolgreichen Arbeitern für das Evangelium gemacht hat, auch unsere Berufung ausmacht? Wenn auch wir unsere Berufung in ihrer Fülle leben, wird der Herr auch uns heute und in allen Zeiten zugestehen, dass wir handeln, genau wie sie oder noch besser.

27. Eine Form, die in diesen Jahren die unwiderrufliche missionarische Dimension unserer Berufung angenommen hat (vgl. Konst 175, 5), ist die Zusammenarbeit der verschiedenen Zirkumskriptionen. Wir müssen es in positivem Sinn zur Kenntnis nehmen, dass es bereits eine signifikante Bewegung von Brüdern gibt, vor allem von Brüdern aus den indischen Provinzen, die den „alten“ Provinzen der westlichen Welt zu Hilfe kommen. Ohne diese Hilfe würden sich unsere Präsenzen zu stark verringern und die Lebendigkeit und Signifikanz unseres Charismas bekämen es zu spüren. Auch würde unsere Fähigkeit, uns auf die Dringlichkeit der neuen Evangelisation einlassen zu können, geschmälert und zwar genau dort, „wo das Leben ganzer Gruppen nicht mehr vom Evangelium geprägt ist und viele Getaufte teilweise oder vollständig den Sinn für den Glauben verloren haben“ (Konst 176, 3).

28. Bei dieser Zusammenarbeit gibt es viele positive Aspekte. Wir werden sie selbstverständlich nach der Weisung des Kapitels unterstützen und sie nach Möglichkeit verstärken. Allerdings müssen hier auch einige kritische Aspekte thematisiert werden. In bestimmten Fällen hängt das davon ab, dass die Weisungen unserer Konstitutionen übergangen werden, aber vor allem auch deshalb, weil sich bei den Realisierungen eine gewisse Unordnung eingestellt hat. Das wird uns dazu führen, dass wir die beiliegenden, bereits auf dem Generalkapitel 2012[6] ad experimentum approbierten Leitlinien für die Zusammenarbeit beim Personal wieder in die Hand nehmen müssen. Für einige Situationen wird auch die Ratio Formationis konkrete Hilfestellung leisten können, so zum Beispiel bezüglich der Ausbildung, die ein Bruder durchlaufen haben sollte, bevor er in die Mission oder in ein Zusammenarbeitsprojekt geschickt wird.

29. Hoffen wir weiterhin, dass die aufmerksame Begleitung dieses neuen Dynamismus, der um sich greift, uns dahin führt, dass er in einer Art und Weise, wie es unseren Zeiten, die auf uns zukommen, angepasst ist, unsere Verfügbarkeit zum Ausdruck bringt, ohne Vorbehalt dorthin zu gehen, wo die Notwendigkeiten des Volkes Gottes nach unserer Antwort rufen. Das wird dazu beitragen, den Enthusiasmus des Ordens für das Reich neu aufleben lassen und die Lebendigkeit neu erwacht, die uns in Lauf der Jahrhunderte immer wieder ausgezeichnet hat.

30. Es gibt noch eine weitere Form von Zusammenarbeit zwischen den Zirkumskriptionen; sie ist seit einiger Zeit mit gutem Erfolg im Gang. Wir glauben, dass wir sie mit allem Nachdruck fördern müssen, denn wir denken, dass sie für die Zukunft des Ordens entscheidend ist. Es geht um die grosszügige, von einer brüderlichen Dimension gekennzeichneten Öffnung zur Zusammenarbeit zwischen benachbarten Zirkumskriptionen oder solchen im gleichen Bereich. Wer sich bereits mit Entschiedenheit auf diesen Weg eingelassen und sich mit ihm auseinandergesetzt hat, ohne den Schwierigkeiten auszuweichen, die die Zusammenarbeit mit sich bringt, der weiss, welche Wohltaten die Zusammenarbeit nach sich zieht, vor allem zum Vorteil der jungen Generationen des Ordens. Sie lernen mühelos, sich für die weltweite Dimension unserer Fraternität zu öffnen, ohne dass sie deswegen von den Schwächen vor Ort eingeschränkt oder negativ beeinflusst würden; denn sie vertrauen auf unseren grossen, vielfältigen Reichtum.

31. In diesem Bereich ist die Verantwortung der Höheren Oberen aller Zirkumskriptionen gefragt, wobei keine davon ausgenommen ist: mit ihren Entscheidungen im Gefolge einer aktiven Suche nach einer ernsthaften Zusammenarbeit können sie in hohem Ausmass das brüderliche Wachstum ihrer Brüder und des Ordens fördern; mit gegenteiligen Entscheidungen können wir dieses Wachstum aber auch unterbinden.

c) Das Projekt Fraternität für Europa

32. Es sind bereits einige Jahre her, dass wir uns die Frage stellten, was wir tun können, damit unsere Präsenz im Westen auch in Zukunft signifikant bleiben kann. Im Jahr 2014 haben sich alle Minister Europas - Provinziale und Kustoden - in Fatima getroffen, um sich über diese Frage miteinander auszutauschen. Noch früher wurde eine kleine Erfahrung (Clermont Ferrand)

in Gang gesetzt. Seither ist es dem Orden gelungen, das Projekt Fraternität für Europa mit grösserer Entschiedenheit voranzubringen. Br. Mauro beschreibt dieses Projekt mit den folgenden Worten: „Wir wollen einen neuen Weg versuchen, wir wollen interkulturelle Fraternitäten errichten, die im Licht des Evangeliums und unserer Konstitutionen das Gebet, das brüderliche Leben und die Mission authentisch und kohärent leben. Die Interkulturalität wird Zeugnis dafür sein, dass Brüder aus verschiedenen Kulturen, wenn sie auf den Herrn schauen, der unter ihnen ist, miteinander leben, sich aneinander verschenken und arbeiten können. Es stärkt uns das Bewusstsein, dass das Charisma des Franz von Assisi, wenn es gelebt und bezeugt wird, den Männern und Frauen unserer Zeit viel zu sagen und zu vermitteln hat. Wir können noch nicht wissen, wohin dieser Weg uns führen wird; aber mit einem Herz voller Hoffnung wollen wir beginnen und die ersten Schritte unter unsere Füsse nehmen“[7].

33. Das Projekt hat sich entwickelt und zur Zeit, wenn auch mit verschiedenen Modalitäten, besteht es aus der Fraternität von Clermont Ferrand und Lourdes in Frankreich, von Kilkenny in Irland, von Anvers in Belgien, von Leon in Spanien und Spello in Italien. Weil diese Initiative positive Fürchte zu bringen scheint und weil uns das Generalkapitel den entsprechenden Auftrag erteilt hat, wollen wir uns noch mehr für dieses Projekt einsetzen. Im Augenblick denken wir und arbeiten wir darauf hin, dass wir zwei weitere Fraternitäten mit diesen Charakteristiken errichten möchten, Meersel-Dreef in Belgien an der Grenze zu Holland und der Wallfahrtsort von Máriabesnyő, eine unserer früheren Präsenzen in Ungarn. Später möchten wir auch ein Projekt in Celle di Cortona verwirklichen: einer unserer hervorragenden franziskanischen Orte in Italien. Wir glauben, dass es wirklich den Bedürfnissen vieler Brüder entspricht, sich an den Quellen unserer Spiritualität aufzufrischen, zu den Quellen zurückzukehren und für eine kürzere oder längere Zeit in einem Klima der Einfachheit, des Gebets und der gastlichen Aufnahme sich erholen zu dürfen.

34. Für all diese Initiativen appellieren wir an die Verfügbarkeit und den Enthusiasmus der Brüder, die sich in dieses verlockende Abenteuer stürzen wollen. Sie sollen ihre eigene Bereitschaft den Provinzialministern und dem Generalrat des Gebiets kundtun; diese wissen, wie man das Ganze koordinieren und am besten reagieren kann. Sie berücksichtigen dabei die Wünsche, die der einzelne mit sich trägt, und die neuen Möglichkeiten, die das Projekt für das Wachstum und das Zeugnis bietet.

III. DER ORDEN IN ASIEN UND AFRIKA

35. Die Hand Gottes hat sich von uns nicht zurückgezogen. Im Gegenteil:

Sie setzt ihr Werk fort, indem sie die Kapuziner in den Gebieten von Asien und Afrika signifikant an Brüdern anwachsen lässt. Das ist ein weiteres grosses Zeichen dafür, dass Gott eine grosse Vorliebe für unseren Orden hegt; es ist auch ein Segen Gottes, der immer wieder auf uns herabkommt. Es tut gut zu wissen, dass es fast überall in der Welt Brüder gibt, die in Freude dieselbe gesegnete Berufung leben. Wir müssen davon profitieren und uns bemühen, uns gegenseitig zu helfen, damit der üppige Baum, der in diesen Gebieten heranwächst, auf Grund des unerschöpflichen Wohlwollens Gottes in den Werten unseres Charismas zuverlässige Inspiration findet. Die Gebiete, von denen wir sprechen, sind riesig gross und umfassen viele Kulturen, Sprachen und Traditionen; gleichwohl wollen wir auf Grund des einen und einzigen Charismas über einige notwendige Dinge sprechen.

a) Die Inkarnation des Charismas

36. Ich glaube, dass es keinen Zweifel darüber gibt, dass der Herr es ist, der heute erlaubt, dass der Orden sich in Asien und Afrika kräftig entwickelt. Er weiss, dass dort das Charisma fruchtbare Erde vorfindet und auch Brüder, die ihn heute authentisch inkarnieren können. Der unmittelbare Auftrag, den der Herr uns anvertraut und zu dem wir uns hinwenden sollen, um uns alle mit ihm leidenschaftlich zu konfrontieren, das ist genau die Herausforderung, die Werte unseres Charismas authentisch zu leben, und dies in verschiedensten, originellen und reichen Kulturen. In ihnen können wir guter Sauerteig des Evangeliums unseres Herrn Jesus Christus sein. Das ist eine Aufgabe, zu der in erster Linie die Brüder aufgerufen sind, die aus diesen Kulturen stammen: ein Europäer oder ein Amerikaner werden nur unter Schwierigkeiten das Charisma in Kulturen einpflanzen können, die nicht die ihren sind. Sie können aber helfen, die unserem kapuzinisch-franziskanischem Leben eigenen Werte weiterzuvermitteln. Diese vertieft und originell in die verschiedenen Kulturen einzubringen, das ist die eigene Aufgabe derer, die in dieser Kultur geboren sind, die diese Luft eingeatmet haben und es deshalb verstehen, wie man in diesen Kulturen das Feuer der franziskanischen Spiritualität entzünden kann (vgl. Motion 1. 4).

Es gibt zwei Argumente, über die nachzudenken sich immer lohnt; sie sind zentral für unsere Identität und können für die Entwicklung unseres Ordens gewichtige Konsequenzen nach sich ziehen: die Fraternität[8] und die Frage der Laienbrüder.

37. Es versteht sich, dass in einer Situation des Expandierens die neuen Präsenzen nur mit wenigen Brüdern beginnen. Man kann das für den Anfang gut verstehen. Die Sache aber wird problematisch und gibt Anlass zu Diskussionen, wenn in einem Gebiet, in dem wir gut präsent sind, neue Niederlassungen eröffnet werden, im Allgemeinen um dort die Verantwortung für Pfarreien zu übernehmen, aber man keine Garantie geben kann, dass die Präsenz sich aus mindestens drei Brüdern zusammensetzt (Konst 118,8). Brüderlichkeit wird in solchen Häusern nur noch theoretisch gelebt: es fehlt das tägliche Zusammenleben, das gemeinsame Gebet, das Teilen unseres Lebens und unseres Glaubens, die von allen übernommenen Dienste, die wir alle im gegenseitigen Dienst aneinander leisten; es fehlt vor allem auch die unserem Orden eigene Dimension der Brüdergemeinschaft, dem „bevorzugten“ Ort, wo jeder Gott finden kann, Gott, der zu ihm spricht und ihm entsprechend unserer Berufung alle notwendigen Elemente für ein wirkliches, menschliches, spirituelles Wachstum anbietet. Es fehlt ein Ort, wo man über das persönliche Empfinden hinaus sich zum Wachstum aller mitteilen kann. Miteinander können wir auch wirklich entscheiden, was der Wille Gottes für diese örtliche Fraternität, für diese Provinz und den ganzen Orden bestimmt hat.

38. Es gab eine Zeit, in der es für die Errichtung einer Fraternität mindestens 12 Brüder brauchte. Man kann sich heute sicher nicht mehr an diese Regelung halten. Aber wir können uns nicht vorstellen, dass sich unserem Charisma Wege auftun, um sich in den verschiedenen Kulturen mit göttlicher Wirksamkeit zu inkarnieren, wenn wir nicht mit Entschiedenheit das Gewicht legen auf die Präsenz von signifikanten Fraternitäten, signifikant der Zahl nach und nach der Lebendigkeit der brüderlichen Beziehungen untereinander. Es dürfte sich als schwierig erweisen, ein wirksames Zeugnis für unser Leben zu vermitteln, wenn man uns nur als seelsorgerliche Arbeiter, die sich voll in ihren Dienst

hineingeben, wahrnimmt, aber wenn dieser Einsatz nicht als Ausdruck des brüderlichen Lebens erkennbar wird.

39. Der grosse, allen Brüdern offensichtliche Mangel an Laienbrüdern, wie er sich in den neuen Entwicklungsgebieten des Ordens zeigt, ist nicht unproblematisch: Ist es der Herr, der nur zu Priestern geweihte Brüder will oder wollen wir uns nur noch als Priesterbrüder verstehen und als solche den Menschen begegnen? Ich glaube nicht, dass es sich bei dieser Frage ausschliesslich um Zahlen handelt, es geht um unsere charismatische Identität. Es ist unsere Berufung, dass wir Brüder und Mindere sind; alle anderen „Qualifikationen“ können unsere Identität nichts hinzufügen und auch nichts wegnehmen; es verhält sich gerade umgekehrt: von dieser Identität her bekommt der ganze Rest sein eigenes Gesicht. Ich qualifiziere mich nicht als Minderer Bruder, weil ich Priester bin, weil ich einen Studientitel erworben habe oder weil ich Positionen einnehmen kann. Ich qualifiziere mich auch nicht als Minderer Bruder, weil ich eine Pfarrei leite, weil ich die Sakramente verwalte, eine Schule führe oder Positionen einnehme, denen innerhalb einer bestimmten Kultur ein besonderes Prestige zukommt, oder eine Machtposition in der Kirche oder im Orden besetze. Ich qualifiziere mich als Minderer Bruder allein und in dem Mass, wie ich mich dafür engagiere, das Leben das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu leben und dass ich im Gehorsam lebe, ohne Eigentum und in Keuschheit und eine besondere Vorliebe zeige für den grossherzigen und demütigen Dienst, mich selber vergesse und den Letzten, den Ausgegrenzten und den Armen nahe komme.

40. In unserem Orden hat es allerdings für alle, nicht nur für die, die geweiht werden, Platz. Das ist der Grund, dass so viele unserer Laienbrüder Heilige werden konnten, ohne Priester zu sein; Für unsere Berufung ist die Weihe keine notwendige Voraussetzung. Wir könnten ein viel eindrucksvolleres Zeugnis für das Evangelium ablegen, in der Art in der wir überlegen und Entscheidungen treffen, wenn es uns gelänge, alle Kulturen mit der spezifischen Identität, mit der der Geist uns zum Wohl des Volkes Gottes beschenkt hat, zu bereichern. Wir müssen gangbare Wege finden, die uns helfen in diesem Sinne entschiedene Schritte zu machen.

b) Öffnung zur Mission und zur Zusammenarbeit

41. Unser Dank geht an Gott; bereits ist eine grosse Bewegung von Brüdern in Afrika und Asien in Gang gebracht; sie stellen sich zur Verfügung, ihre Zirkumskriptionen zu verlassen, um der drängenden Not in der westlichen Welt abzuhelfen oder sich auf eigentliches Missionieren einzulassen, eine Mission, die sich ad gentes versteht. Es gibt auch Beispiele von ganz kleinen Zirkumskriptionen, die selber nach Innen in beengten personellen Verhältnissen stecken, sich aber gleichwohl nicht weigern,, einige Brüder für die Bedürfnisse des Ordens zur Verfügung zu stellen. Es wird sich als nötig erweisen, dass in allen Zirkumskriptionen das Engagement dafür wächst, die missionarische Dimension noch höher einzustufen und dass es nötig ist, unser Herz weit zu öffnen und Brüder zur Verfügung zu stellen, die für Superioren und Brüder in jeder Zirkumskription ein wichtiges Zeichen sind für das Wachstum und die Reife der Zirkumskription.

42 Auf dem Generalkapitel wurde eine weiteres Mal die Frage nach den Schwierigkeiten aufgeworfen, die sich ergeben, wenn eine Zirkumskription direkt vom Generalminister abhängt. Ich lade dann dazu ein, sich in kluger Weise zu engagieren. Manchmal scheint es, dass es keine Alternativen gibt und man wird die Möglichkeiten nutzen müssen, die unsere Konstitutionen uns anbieten, aber wir können uns nicht darauf beschränken, die Situation einfach nur zahlenmässig zur Kenntnis zu nehmen (vgl. Konst 136, 1). Wenn die Zirkumskriptionen zahlenmässig und in der Beständigkeit des Glaubens erstarken, dann muss notwendigerweise auch die direkte Verantwortung der

Zirkumskriptionen wachsen und sich in jenen Territorien und Präsenzen entwickeln, wo die Brüder in der Verkündigung des Evangeliums und in der Implantatio Ordinis sich einsetzen. Es geht dabei um eine Herausforderung, die sich natürlicherweise in Gemeinschaft mit dem Orden sich entfaltet; sie muss jedoch - soweit möglich - auf der Ebene der Provinzen durchgeführt.

43. Obwohl die Sensibilität aller Brüder bezüglich des Wertes der Zusammenarbeit zwischen den Zirkumskriptionen desselben Gebietes gewachsen ist und viele durchaus positive Initiativen auf den Weg gebracht wurden, wäre es ein Irrtum, wenn wir nicht weiter vorangingen. Man stellt besonders das Bedürfnis in die Mitte - vor allem im Bereich der Ausbildung - dass wir mehr und bessere Kräfte in unseren Bildungszentren einsetzen. Der Orden hat in den letzten Jahren viele Energie hineingesteckt, um viele Brüder in angemessener Weise für die Ausbildung und den Akademischen Dienst vorzubereiten: es geht um Hunderte von Mitbrüdern, die sich die nötigen Kompetenzen angeeignet haben. Nun müssen wir uns gegenseitig helfen, dass alle so handeln, dass das Gute, das wir empfangen haben, in generöser Weise vor allem in den Dienst der Brüder in Ausbildung gestellt wird.

44. In einigen Gebieten gibt es schon seit Jahren wichtige Internationale Zentren der interprovinziellen Ausbildung. In einigen Fällen geschah es, dass beim Auftreten von Schwierigkeiten die Minister sich ganz autonom, vielleicht auch gar leicht, dazu entschlossen, die eigenen Kandidaten und die eigenen Professoren aus der gemeinsamen Zusammenarbeit zurückzuziehen. Auf diese Weise werden die unterprovinziellen Zentren geschwächt und es gibt auch Situationen, die in sich unerträglich werden. Die Aufgabe dürfte aber die sein, sich am Sitz der Konferenzen zu konfrontieren, miteinander die Probleme und die legitimen Forderungen besprechen und sich darum bemühen - soweit das möglich ist - zu suchen, welche für die Kandidaten, die Provinzen und den Orden die besten Lösungen sind. In diesem Bereich kann es eine grosse Hilfe sein, wenn man in den Entscheidungsprozess auch das Generalsekretariat für Ausbildung einbezieht (vgl. Motion 1,3).

c) Voraussetzungen für die Mission und die Zusammenarbeit

45. „Die Bruderliebe kann nur gegenleistungs-frei sein und darf niemals eine Bezahlung sein für das, was ein anderer verwirklicht, noch ein Vorschuss für das, was wir uns von ihm erhoffen. Darum ist es möglich, die Feinde zu lieben. Diese gleiche Uneigennützigkeit führt uns dazu, den Wind, die Sonne und die Wolken zu lieben und zu akzeptieren, obwohl sie nicht unserer Kontrolle unterworfen sind. Darum können wir von einer „universalen Geschwisterlichkeit“ sprechen“[9].

46. Ich habe diese Aussage von Papst Franziskus ganz bewusst wieder aufgenommen. Mir scheint, dass sie gut aufzeigt, was die notwendige Grundbedingung für eine fruchtbare Öffnung zur Mission und zur Zusammenarbeit ausmacht: es geht um Unentgeltlichkeit. Bereit Br. Mauro Jöhri hatte uns zu ihr aufgerufen und uns den Weg gezeigt, wie wir die Flamme unseres Charismas neu beleben können[10]. Zudem hatte er für uns auch einige Provokationen bereit, die die Missionen betrafen[11]. Der fundamentale Weg, den Br. Mauro uns zeigt, ist der Weg der Selbsthingabe. Es könnte von einiger Wichtigkeit sein, die beiden Briefe noch einmal durchzuarbeiten. Sie bieten uns viele Anregungen, wie wir in fruchtbarer Weise mit den Herausforderungen umgehen, die auf uns zukommen. Eine erste Anregung ist es, dass unsere Berufung den Ruf ausmacht, aus sich herauszutreten und uns unentgeltlich in den Dienst der Brüder zu stellen[12].

47. Auf dem Generalkapitel waren die Worte eines Bruders sehr eindrücklich, der im Rahmen der Zusammenarbeit in eine europäische Provinz geschickt worden war. Dieser Bruder musste die bittere Feststellung machen: Meine Provinz hatte mich verkauft. Vielleicht war das ein persönliches Empfinden in einem Augenblick der Müdigkeit. Doch hilft uns dieser Vorfall zu verstehen, dass die Verfügbarkeit für die Mission und für die Zusammenarbeit nie wahr sein kann, wenn es nur um Gebiete in der Welt geht, die einen hohen Lebensstandard bieten oder von denen die Zirkumskriptionen, die aussenden, reiche finanzielle Entschädigungen erwarten, und wenn dann die Verfügbarkeit für Gebiete ausbleibt, wo Armut und Entbehrung vorherrschen. Wie sehr kann man zustimmen, wenn die Zirkumskriptionen, die darauf angewiesen sind, auf ihre wirtschaftlichen Ressourcen zurückgreifen, um sich den Dienst von Brüdern zu versichern oder „zu kaufen“, deren Provinzen über viel Personal verfügen. Unter uns soll es nicht so sein[13]. Der Orden, alle Zirkumskriptionen und alle Brüder sollen sich in anderer Weise durchbringen und sich um ein Verhalten bemühen, das sie verfügbar macht und sie den Ruf vernehmen lässt, „unter die Sarazenen zu gehen“ (vgl. Rb, 12).

48. Die brüderliche Liebe, die uns nach dem Gebot des Herrn dazu antreibt das Evangelium zu verkünden - wir wollen es mit den Worten des Papstes wiederholen: Es muss unentgeltlich sein, es kann niemals eine Entschädigung sein für das, was ein anderer verwirklicht noch eine Vorwegnahme von dem wo von wir hoffen, dass er es tun wird. Setzen wir unser Vertrauen vielmehr auf die Vorsehung, denn Gott, der uns zur großzügigen und völligen Hingabe zusammenruft, schenkt uns die Kräfte und das Licht, die wir benötigen, um voranzugehen. Im Herzen dieser Welt ist der Herr des Lebens, der uns so sehr liebt, weiter gegenwärtig. Er verlässt uns nicht, er lässt uns nicht allein, denn er hat sich endgültig mit unserer Erde verbunden, und seine Liebe führt uns immer dazu, neue Wege zu finden[14].

IV. DER ORDEN IN AMERIKA

49. Auch für Amerika bewahren viele der Überlegungen, die wir bisher gemacht haben, ihre Gültigkeit. Wenn wir für viele Jahrzehnte davon ausgehen konnten, dass der Orden in dieser Weltgegend sich stark entwickeln werde, wobei er ein eigenes Gesicht mit einigen Akzenten entwickeln würde und unser Charisma sich besser in den dortigen Kulturen einbringen werde; heute aber müssen wir feststellen, dass die Dynamik des Wachstums nachgelassen hat. Es gibt bereits verschiedene Zirkumskriptionen, vor allem im spanischen Sprachbereich, aber auch in einigen Provinzen Nordamerikas, denen die zunehmende Verminderung der Zahl der Brüder zu schaffen macht. Ich glaube, dass es der richtige Zeitpunkt ist, dass wir über das nachdenken, was uns da widerfährt.

50. Wenn wir in Betracht ziehen, über welch grosse Macht der Orden unzweifelhaft in den beiden Amerika noch heute verfügt, dann ist es sicher nicht am Platz, der Entmutigung freien Raum zu überlassen, auch wenn einige Gebiete sich in wirklichen Schwierigkeiten befinden. Doch lohnt sich die Mühe, unsere Kräfte miteinander zu verbinden, gemeinsam die Wege festzulegen, die es uns ermöglichen, uns gegenseitig zu helfen und uns unter Ausnützung unserer besten Fähigkeiten zu erneuern. Dabei hilft der Weg der Zusammenarbeit, der schon in vielen Gebieten iin Gang gekommen ist und gute Früchte bringt. Wir glauben, dass das eine wirksame Antwort ausmacht, unsere Fraternität im Konkreten eindeutig prägt, auch in den Gebieten, die zur Zeit schwer daran zu tragen haben.

51 Der Generalrat hat die positiven Resultate und die Anstösse des Kapitels zur Kenntnis genommen und hat die Absicht, zu erkunden, ob es auch in Amerika die Möglichkeit gäbe, eine interkulturelle Fraternität zu errichten, ähnlich wie das “Projekt Fraternität für Europa“. Wir meinen, eine solche Fraternität könnte ein wirksames Instrument sein, das auch anderen Fraternitäten ausserhalb des Territoriums des alten Kontinents Ansporn sein könnte. Um über die bloss geographische Bezeichnung hinaus zu kommen und einen Bezug zu schaffen zum Jubeljahr des hl. Laurentius von Brindisi - einer, der es verstand, in wunderbarer Weise zusammenzubringen: lange Gebetszeiten, kulturelle Vorbereitung und unermüdliche Bereitschaft, den Orden einzupflanzen und ihn in seiner Strenge zu entwickeln - Man dachte daran, das Projekt nicht mehr als „Fraternität für Europa“ zu betiteln, sondern es „Fraternität Hl. Laurentius von Brindisi“ zu benennen.

52. Da unsere Brüder in Amerika am direktesten an diesem Weg interessiert sind und eigentlich kompetenter sind, die geeigneten Wege festzuhalten und zu verwirklichen, hegt der Generalrat die Absicht, ein panamerikanisches Treffen

aller Höheren Oberen in Gang zu bringen; vorgesehen ist Oktober 2020. Von diesem Treffen erwarten wir die Erarbeitung von Kriterien für eine grössere gegenseitige Hilfe und allenfalls auch Anregungen für einen eventuellen Wechsel der Strukturen der Zirkumskriptionen (Provinzen zu Kustodien, Vereinigung von Provinzen, neue Kustoden, neue Umschreibung der Territorien der Zirkumskriptionen, usw.).

V. EINIGE ANDERE VORSCHLÄGE

53. Wir glauben, dass das, was wir mit der Begegnung von Oktober 2020

für den Orden in Amerika realisieren möchten, sich als nützlich - und notwendig auch für ganz Europas erweisen könnte. Wir haben genügend Zeit ein solches Treffen vorzubereiten; aber ich hoffe, dass in der Zwischenzeit es zu einem gesunden und aufrichtigen Austausch zwischen uns allen kommt. Wir tun es im Licht der Zeichen der Zeit, mit denen uns der Herr den Weg weisen will; miteinander sollen wir diese Zeichen lesen und interpretieren.

54. Im Blick auf den Reifeprozess, den wir in den nächsten Jahren bestehen müssen, und beim Bedenken, was eine mögliche Antwort sein könnte, die den diesbezüglichen Appellen des hl. Vaters entspricht, erst recht wenn wir uns, wie die Kirche es tut, eine Dimension „Hinausgehen“ im Dienst des Gottesvolkes[15] realisieren, dann sind wir der Meinung, dass es dem ganzen Orden hilft, wenn wir über die missionarische Dimension unseres Ordens nachdenken. Wir rechnen damit, dass wir in der Mitte des Sexenniums einen neuen Plenarrat zum Thema Mission durchführen können. Durch die Vertiefung dieses Gesichtspunktes hoffen wir, dass er beitragen wird, die Schritte, die der Orden unternimmt, mit grösserer Sicherheit zu gehen. Wir sind dazu aufgerufen, mit aller Kraft unser Leben in Glauben und Gebet in den Blick zu bekommen, unsere Berufung zur Selbsthingabe und das Charisma der Fraternität neu zu sichern.

55. Wir sind überzeugt, dass die Hinweise des Generalkapitels zum Ausdruck bringen, was der Herr von uns will, und wir fühlen uns gestärkt durch den Bewusstseinsstand, den die ganze Kirche erreicht hat, und die Lehren, die sie daraus für alle Christen gezogen hat. Wir wollen darauf bestehen die Kräfte, deren wir fähig sind, in tatkräftiges Handeln hinüberzuführen. Es soll nicht mehr vorkommen, dass einer von uns oder andere, die in unserem Umfeld leben, sich an Minderjährigen vergreifen[16]. Es ist klar, dass der ganze Orden

grosse Anstrengungen unternommen hat, um sich in diesen Jahren die entsprechenden Leitlinien und Protokolle anzueignen. Wer das noch nicht getan hat, soll sich unverzüglich an die Arbeit machen.

56. Es braucht aber auch das Bewusstsein und die Verantwortung aller. Es reicht keineswegs, sich ein Protokoll erarbeitet zu haben. Man muss sich einlassen auf eine entsprechende Ausbildung aller Brüder und aller Mitarbeiter, vor allem derer, die im Kontakt mit Minderjährigen stehen. Nur so werden die Protokolle, die wir uns geschaffen haben, voll wirksam werden. Vor allem braucht es eine beständige Überprüfung, inwieweit die angefangenen und gegenwärtigen Verhaltensweisen sich bewähren. Nur so können wir die Minderjährigen mit allen möglichen Mitteln schützen und verhindern, dass in Zukunft andere verhehrende Verhaltensweisen zu Tage treten. Man soll zu geeigneten Massnahmen greifen und diese stets auf neuestem Stand halten. Wir dürfen nicht warten, bis das Übel eintritt, das wir eigentlich nicht wollen, wir müssen uns engagieren, um ihm zuvorzukommen (vgl. Motion 3. 1).

57. Deshalb werden sich die Generalräte darum bemühen, besonders sorgfältig auf diese Aufgabe zu achten; es ist die Aufgabe aller und eines jeden von uns; die Generalräte werden anlässlich der verschiedenen Besuche in den Zirkumskriptionen darauf achten, wie es diesbezüglich mit dem Einsatz steht. Bemühen wir uns, energisch und mit Überzeugung zu handeln; Gott wird gerade deswegen uns mit seinem überreichen Segen begegnen.

SCHLUSS

58. In diesen ersten Monaten im Dienst, den mir das Kapitel anvertraut hat, wurde mir mindestens ein Faktum bewusst: Unser Orden ist gross, wirklich gross. Nicht nur weil die Zahl der Brüder gross ist, wir gehören zu den grössten Männerorden und sind zudem in fast allen Teilen der Erde am Wirken, aber darum, weil ich in ihm eine Energie und eine Originalität in der Antwort auf den Herrn entdecke, die wirklich einzigartig ist. Der Orden ist gross nicht nur wegen seiner glorreichen Geschichte in der Vergangenheit, sondern auch weil er berufen ist und über alle Kompetenzen verfügt, mit denen er in der Gegenwart und in der Zukunft eine grosse Geschichte schreiben kann. Danken wir dem Herrn aus ganzem Herzen und setzen wir auf ihn unser sicheres, erneuertes Vertrauen.

59. Zu recht erinnern wir uns in diesem Jahr an unseren heiligen Laurentius von Brindisi. Er verstand es, den Orden mit grosser Effizienz zu führen und sein Wachstum in der Heiligkeit zu fördern. Wenn ich die verschiedenen Bulletins lese, die mir die Zirkumskriptionen zuschicken, dann freue ich mich feststellen zu können, dass es verschiedene grössere und kleinere Initiativen gibt, um den Jahrestag gebührend zu feiern. Aber wir wollen uns nicht darauf beschränken, diesen Jahrestag zu begehen: sein unaufhörliches Wirken im Dienst des Ordens und der Kirche, sein wiederholtes Unterwegssein auf allen Strassen Europas,

ohne sich um Müdigkeit und Beschwerden zu kümmern, um dort präsent zu sein, wo die Notwendigkeiten ihn brauchten, und großherzig die Missionen zu erfüllen, die der Papst ihm zugewiesen hatte. Das soll uns ein Ansporn sein, mit erneuertem Eifer auf den Strassen zu gehen, die der Herr heute für uns eröffnet.

60. Als wir am Schluss des Generalkapitels mit dem Papst zusammentrafen, hat er uns auf drei Charakteristiken hingewiesen, durch das sich unser Tun und Handeln bestimmen lassen soll. Ich fasse sie folgendermassen zusammen: bleibt weiterhin Brüder des Volkes, seid in Herzlichkeit allen Menschen nahe, besonders den Kleinen, seid Brüder mit einem weiten Herz gegenüber allen Menschen, seid bereit, die Barmherzigkeit Gottes mit Erbarmen anzunehmen und sie mit Grossherzigkeit weiterzugeben; seid Brüder die beten, die viel beten, aber in schlichter Weise; eurer schlichtes Gebet möge das schlichte Beten der Leute stützen. Es gibt Dinge, an denen wir uns gegenseitig erkennen und die wir alle tun können, in jedem Teil der Welt, zu jeder Zeit, wie auch immer unsere Situation sich darstellt und wie die Herausforderungen auch sind, die auf uns warten[17].

61. Der Herr setzt sein Vertrauen auf uns. Die Kirche schenkt uns ihr Vertrauen. Gehen wir voran ohne jede Angst, vertrauen wir uns dem mütterlichen Schutz der Jungfrau Maria, der Patronin des Ordens, an und setzen wir auf die Fürbitte des hl. Franziskus, der Heiligen Klara, des hl. Laurentius und aller unserer Heiligen. Unser aufrichtiger Einsatz erfrische und erfreue die Herzen aller und auf den Lippen eines jeden von uns bilde sich eine. Notwendigkeit voller Trost, dass wir dem Herrn danken.

Rom, 14. April 2019
Palmsonntag

Br. Roberto Genuin
Generalminister OFMCap

Generalvikar
Br. José Ángel Torres Rivera

Generalräte
Br. Norbert Auberlin Solondrazana
Br. Francesco Neri
Br. Carlos Silva
Br. Kilian Ngitir
Br. Piotr Stasiński
Br. Pio Murat
Br. John Baptist Palliparambil
Br. Victorius Dwiardy
Br. Celestino Arias



[1] LobGott

[2] Vgl. Apostolischer Brief von Papst Franziskus alle Ordensleute anlässlich des Jahres des Gottgeweihten Lebens, (21. November 2014), LEV, Vatikanstadt 2014.

[3] FRANZISKUS, Enzyklika Gelobt sei. Die Sorge um das gemeinsame Haus (24. Mia 2013), LEV, Vatikanstadt 2015.

[4] Vgl. FRANZISKUS, Apostolische Exhortation Evangelii Gaudium (24. November 2013), LEV, Vatikanstadt 2013.

[6] Leitlinien für die brüderliche Zusammenarbeit zwischen Zirkumskriptionen, Analecta OFMCap 128 (2012) Nr. 2 - zweiter Teil 725-729.

[7] M. JÖHRI, Fraternität für Europa. Überlegungen und Hinweise nach dem Treffen von Fatima, Analecta OFMCap 131(2015) 47-49.

[8] Das mindere brüderliche Leben ist unsere spezifische Weise unseren Beitrag an die Verkündigung des Evangeliums und an die Mission zu leisten: „Das brüderliche Leben selbst , Sauerteig der kirchlichen Einheit, verweist auf die endgültige Gemeinschaft des Volkes Gottes und stellt ein wesentliches Zeugnis dar für die apostolische Sendung der Kirche“ (Konst. 88,4).

[9] FRANZISKUS, Enzyklika Laudato Si`.Die Sorge um das gemeinsame Haus (24. Mai 2015), Vatikanstadt 2015, Nr. 228.

[10] Vgl. M. JÖHRI, Ravviviamo la fiamma del nostro carisma, Analecta Francescana 124 (2008) 533-548.

[11] Vgl. M. JÖHRI, Die Mission im Herzen des Ordens, Analecta OFMCap 125 (2009) 296-303.

[12] Vgl. A. SPADARO - M. BARTOLI - N. KUSTER, Sei ciò che dai. Conversazioni con Fra Mauro Jöhri. Ministro generale dei Frati Minori Cappuccini, Edizioni Padre Pio da Pietrelcina, Foggia 2018.

[13] Secondo la tradizione cappuccina, (i frati) siano inseriti cordialmente tra la gente di ogni condizione, non leghino la loro azione evangelizzatrice alla sicurezza delle risorse economiche o al prestigio sociale, ma ripongano la loro fiducia in Dio e nell’efficacia della vita evangelica (Cost. 177, 5).

[14] FRANCESCO, Lettera enciclica Laudato Si’. Sulla cura della casa comune (24 maggio 2015), LEV, Città del Vaticano 2015, n. 245.

[15] Vgl. FRANZISKUS, Apostolische Ermahnung Evangelii Gaudium (24. November 2013). LEV, Vatikanstadt 2013, Nr. 20-24.

[16] Vgl. Lettera apostolica in forma di «motu proprio» del sommo pontefice Francesco Come una madre amorevole il 4 giugno del 2016; Lettera apostolica in forma di «motu proprio» del sommo pontefice Francesco Sulla protezione dei minori e delle persone vulnerabili, il 26 marzo del 2019.